Ein Lehrer wie man sich ihn vorstellt und wünscht- immer ein offenes Ohr und den Schülern gegenüber fair und schlagfertig. Herr Lange beurteilte die Schüler primär nach ihrem Können und nicht nach ihrem Aussehen oder ihrer Persönlichkeit, eine Eigenschaft, die ihn von vielen anderen Lehrern hervorhebt und unterscheidet. Herr Lange lebte für sein Fach. „Die Mathematik war Herr Lange!“, so Frau Straube. Er war so begeistert von seinem Fach, dass er es schaffte auch noch so desinteressierte Schüler von seiner Leidenschaft zu überzeugen. Er erteilte Extrastunden, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Es ist unglaublich, mit welchem Ehrgeiz und mit welcher Freude er seinen Unterricht gegeben hat, sein Spaß an Mathe war so groß, er musste sein Wissen einfach bestmöglich weitergeben, was ihm auch gelungen ist. Das Besondere an Herrn Lange war, dass er stets mit einem Lächeln durch die Schule zog, stets freundlich grüßte. Ihn einmal schreien gehört oder schlecht gelaunt erlebt zu haben, daran erinnert sich kaum einer. Er war ein ganz besonderer Mensch, der wusste wie er mit den Schülern umzugehen hatte. Aber nicht nur für schulische Probleme hatte er ein offenes Ohr, er hatte viel Verständnis für private Probleme, war stets hilfsbereit und versuchte einen Lösungsweg zu finden. Durch seine unglaubliche Gabe zuzuhören und seine ruhige, freundliche Art fühlte man sich als Schüler sofort besser, auch wenn man zu keiner Lösung gekommen ist. Herr Lange hatte eine bewundernswerte Persönlichkeit und war immer zur Stelle, wenn man ihn brauchte, man konnte sich immer auf ihn verlassen. Er unterrichtete einen Leistungskurs und viele untere Klassen, die ihm auch alle die letzte Ehre erwiesen. Die Familie von Herrn Lange wählte eine stumme Zeremonie, da man nicht in Worte hätte fassen können, was Herr Lange in seinem Leben vollbracht hatte. Die Beisetzung war sehr ergreifend, Blumen über Blumen wurden in die Kapelle getragen. Es war sicher ganz im Geschmack von Herrn Lange, eine Beerdigung ganz besonderer Art. Es ist komisch, der Tod ist etwas, auf das man wahrscheinlich nie richtig vorbereitet ist, man wird nachdenklich. Irgendwo, schiebt man dieses Thema immer vor sich her, denkt vielleicht sogar, es betrifft ja eh nur die Anderen. Man muss jeden Tag so leben, als wäre es der letzte, und genau das hat Herr Lange auch getan. Der Tod ist unfair und trifft so oft die Falschen. „Für jene, die in Gott verbunden sind, gibt es keinen Abschied.“(Papst Pius XII.), so heißt es und so ist es. Herr Lange wird immer in unseren Gedanken sein und durch seine Kaktus-Tradition auch niemals in Vergessenheit geraten! Ruhen Sie in Frieden, Herr Lange, in uns leben Sie weiter!